Wenn der Begriff „Parkinson“ fällt, denkt man in aller Regel zunächst an die Krankheit. Das Parkinson’sche Gesetz hat damit jedoch nichts zu tun. Doch worum geht es dabei dann? Diese Frage klärt unser Artikel. Außerdem zeigt er in praktischen Anwendungsbeispielen auf, wie sich dieses Gesetz auf die Arbeitsweise auswirkt und gibt Tipps für ein besseres Zeitmanagement.
Autor: Thomas W. Frick, 06.03.2020, Thema: Das Parkinsonsche Gesetz
Was ist das Parkinson’sche Gesetz?
Das Parkinson’sche Gesetz besagt, dass Arbeitszeit elastisch ist. Die Erledigung einer Aufgabe nimmt demzufolge mehr Zeit in Anspruch, je mehr Zeit dafür zur Verfügung steht. Die Arbeitszeit hängt weder davon ab, wie anspruchsvoll eine Aufgabe ist, noch davon, wie viele Personen daran arbeiten. Sprich: Wenn der Zeitrahmen, in dem eine Aufgabe erledigt werden muss, großzügig bemessen ist, braucht man länger dafür, als bei einer knappen Deadline. Hinzu kommt nach dem zweiten Parkinson’schen Gesetz der Faktor „Personal“: Je mehr Menschen beteiligt sind, desto mehr Zeit geht für administrative Tätigkeiten drauf. Eine Aufgabe lässt sich also nicht zwingend schneller abhaken, wenn fünf statt drei Personen daran arbeiten. Vermutlich ist sogar das Gegenteil der Fall.
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Auf wen geht das Parkinson’sche Gesetz zurück?
Das Parkinson’sche Gesetz verdankt seinen Namen seinem Erfinder, dem Historiker Cyril Northcote Parkinson. Erstmals brachte er den Grundsatz in einem Essay vor, das 1955 in der Zeitung „The Economist“ veröffentlicht wurde. Wenige Jahre danach verfasste er einen späteren Bestseller, der das Parkinson’sche Gesetz mit Beobachtungen von Parkinson untermauert. Als Inspiration für den Grundsatz diente Parkinson die britische Marine. Er stellte fest, dass die Anzahl an dort eingesetzten Schiffen zwischen 1914 und 1928 um 67% sank, während zeitgleich nur rund 31% weniger Admirale beschäftigt wurden. Im Endeffekt erledigten mehr Menschen also weniger Arbeit.
Anwendungsbeispiele: Das Parkinson’sche Gesetz in der Praxis
Wie sich das Parkinson’sche Gesetz rein praktisch äußert, hast du sicherlich schon selbst erlebt. Wenn du weißt, dass du noch drei Wochen Zeit hast, um dir Lernstoff anzueignen, dehnst du die Arbeit entweder über drei Wochen oder wartest bis zum Schluss und brichst um fünf vor zwölf in Panik aus. Zur Veranschaulichung folgen an dieser Stelle zwei weitere Beispiele, die dir vielleicht ebenfalls bekannt vorkommen:
Meetings / Diskussionsrunden und das Parkinson’sche Gesetz
In Meetings und Diskussionsrunden, für die ein fester Zeitraum vorgesehen ist, wird meistens viel um den heißen Brei herumgeredet. Die wichtigen Entscheidungen fallen erst in den letzten Minuten.
Arbeitszeit und das Parkinson’sche Gesetz
Obwohl von Tag zu Tag unterschiedlich viel Arbeit anfällt, verbringen viele Arbeitnehmer täglich acht Stunden am Arbeitsplatz. Zeit, die sie brauchen, weil sie ihre Aufgaben ausgehend vom gegebenen Zeitrahmen strecken oder sich beeilen.
7 Tipps: So nutzt du deine Zeit effektiver
Die essenzielle Frage lautet: Wie kannst du das Parkinson’sche Gesetz aus den Angeln heben? Unsere Tipps helfen dir dabei, künftig effektiver zu arbeiten.
#1: To-Do-Listen anfertigen
Eine simple Maßnahme mit großen Auswirkungen ist das Erstellen einer To-Do-Liste. Dadurch gewinnst du einen Überblick über die zu erledigenden Aufgaben, die am jeweiligen Tag anstehen, und kannst deine Arbeitszeit wunderbar planen. Du kannst die Liste entweder zu Beginn jedes Arbeitstages erstellen oder bereits am Abend des Vortages anlegen.
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#2: Ressourcen realistisch einschätzen
Wichtig ist, dass du lernst, deine Ressourcen realistisch einzuschätzen. Es nützt nichts, dir 30 Dinge vorzunehmen, wenn von vorneherein klar ist, dass du maximal 15 davon schaffen kannst. Bleibe auf dem Boden der Tatsachen – alles andere führt nur zu unnötigem Frust.
#3: Prioritäten setzen
Schreibe nicht nur die anfallenden Aufgaben auf, sondern ordne diesen auch eine Priorität zu. So erkennst du auf einen Blick, was unbedingt gemacht werden muss und was – falls die Zeit nicht reicht – um einen Tag verschoben werden kann.
#4: Ablenkung minimieren
Zum Trödeln kommt es aus zweierlei Gründen: Unterforderung und Ablenkung. Letztgenanntes kannst du selbst minimieren. Stelle beispielsweise, wann immer möglich, das Telefon ab, beschränke das Gequatsche unter Mitarbeitern auf die Pausen und gewöhne dir ab, dein Smartphone alle zehn Minuten auf neue Nachrichten aus dem privaten Umfeld zu checken.
#5: Fortschritt dokumentieren
Motivation ist vielleicht nicht alles, aber doch eine Grundvoraussetzung für gute Leistungen und effektives Arbeiten. Streiche Aufgaben, die du beendet hast, von der To-Do-Liste. So kannst du deinen Fortschritt Schritt für Schritt mitverfolgen, was sich sehr motivierend auswirken kann.
#6: Die Pomodoro-Taktik
Hast du schon einmal von der Pomodoro-Taktik gehört? Dabei handelt es sich um eine ganz spezielle Technik, mit der sich Produktivität und Zeitmanagement verbessern lassen. Mehr darüber erfährst du in unserem Pomodoro-Artikel.
#7: Zeitfresser erkennen und Arbeitsweise optimieren
Beobachte dich bei deiner täglichen Arbeitsroutine genau und identifiziere Vorgehensweisen und Abschnitte, die vergleichsweise unverhältnismäßig viel Zeit kosten. Sobald du deine persönlichen Zeitfresser gefunden hast, kannst du damit beginnen, deine Arbeitsweise diesbezüglich zu optimieren.
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