Am Ball geblieben hinsichtlich der neuen Job-Vorsätze?
Hinter uns – noch ofenwarm – liegt die besinnliche Zeit. Die Zeit zum Nachdenken, darüber was war und was wird. Die Zeit für einen Rück- und einen Ausblick. Es wurden Pläne geschmiedet und Vorsätze gefasst. Privat, aber auch in beruflicher Hinsicht.
So manch einem wurde bewusst, dass er mit seinem Job unzufrieden ist, dass die Luft raus ist oder seine Talente brachliegen, und man nicht so weitermachen will wie bisher. Die Weichen sollten neu gestellt werden – eine berufliche Veränderung sollte her.
Viele sehnen sich jedes Jahr direkt nach dem Jahreswechsel nach was Neuem und verlangen nach einer Herausforderung. Doch so schnell wie Silvester gekommen ist, so schnell war auch schon wieder der Januar und Februar vorbei, das allseits bekannte Hamsterrad drehte sich weiter und oft siegten die Gewohn- und Bequemlichkeit.
Veränderung und Vorsätze lassen sich jederzeit umsetzen, auch ohne Neujahr!
Die berufliche Aufbruchsstimmung um die Jahreswende ist durchaus kein seltenes Phänomen. Die Jobbörse Indeed hat in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen respondi im November 2017 eine Umfrage zu Job- und Karrierevorsätzen für 2018 durchgeführt. Befragt wurden 2.944 Arbeitnehmer mit akademischem Hintergrund im Alter von 18 bis 69 Jahren.
37 Prozent der Befragten haben berufliche Vorsätze für das Jahr 2018. 40 Prozent davon – also beinahe jeder Zweite – streben im Jahr 2018 einen Jobwechsel an. 11 Prozent wollten diesen bereits im Januar vollziehen, knapp ein Drittel (27 Prozent) im ersten Quartal.
Immerhin 51 Prozent gaben an, an ihren guten beruflichen Vorsätzen, zu denen auch der Jobwechsel gehört, festzuhalten. Entgegen aller Klischees, nach denen die ersten guten Vorsätze bereits um fünf nach zwölf über Bord geworfen werden, scheinen die beruflichen Vorhaben für das neue Jahr sehr viel hartnäckiger verfolgt zu werden.
Natürlich bleibt auch die Arbeitgeberseite von dieser Bewegung rund um den Jahreswechsel nicht unberührt. Unternehmen haben am Jahresanfang dementsprechend deutlich größere Chancen, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Firmen erhalten im ersten Quartal wesentlich mehr und qualitativ bessere Bewerbungen und sind sehr viel zufriedener als im weiteren Jahresverlauf. Auch die Einstellungsquote ist höher. Insbesondere im März berichten Unternehmen häufiger über Erfolge bei der Mitarbeitersuche. Dies ergab eine Studie des Berliner Marktforschungsunternehmens Index Research, in der von Anfang 2015 bis Ende 2017 die Resonanz auf über 18.000 Stellenanzeigen von etwa 15.000 Unternehmen untersucht wurde.
Soll ich? Oder soll ich nicht?
Ob der Jahreswechsel nun unangefochten der beste Zeitpunkt für eine berufliche Neuorientierung ist, bleibt offen. Eine solche Entscheidung sollte nicht aus einer Laune heraus getroffen und übers Knie gebrochen werden. Ein Wechsel sollte stets wohl überlegt und sorgfältig geplant sein. Zweifelsohne ist die Jahreswende aber ein sehr guter Zeitpunkt, um sich bewusst zu machen, was man vom neuen Jahr erwartet: Ob man weitermachen möchte wie bisher, im gleichen Beruf, in der gleichen Firma oder ob alle Zeichen auf Neuanfang stehen. Für eine fundamentierte Entscheidung und einen beruflichen Wechsel bedarf es jedoch keinen Jahreswechsel. Wo ein Wille ist, da findet sich auch ein Weg, zu jeder Zeit. Lediglich die Zeit muss sich unter dem Jahr genommen werden, um sich seiner Zufriedenheit und seiner Perspektiven bewusst zu werden.
Sich eine zweite Meinung vom Fachmann zu holen, lohnt sich!
Am besten nicht nach dem Motto, neue Besen kehren besser, handeln. Bisherige Arbeitgeber haben immer eine zweite Chance verdient, sofern die vorhandenen Bauchschmerzen nicht mehrfach kommuniziert wurden. Nach einer gesunden und objektiven Selbstreflektion, bei der sich auf die Suche gemacht wird, was man selbst an der aktuellen Situation ändern kann, empfiehlt sich das einholen weiterer Meinungen. Ein Gespräch mit vertrauten Arbeitskollegen- und Kolleginnen und das Abgleichen der Wahrnehmungen, mit einer Person die im gleichen Boot sitzt, kann alleine schon weiterhelfen. Aber auch ein Gespräch mit einem erfahrenen Personalberater, der vergleichbare oder in Frage kommende Unternehmen kennt, kann objektive Hinweise geben, ob ein Wechsel Sinn macht oder nicht. Nicht selten haben wir Arbeitnehmer vor einem Fehler bewahren können, in manchen Fällen haben wir als Mentor sogar vermittelt oder waren der Überzeugung dass eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnis für beide Seiten perspektivlos ist. Gerade Vertriebsverantwortliche auf Arbeitgeberseite nutzen den Service, um mit uns über Ihre „Problemkinder“ zu sprechen, denn auch hier gilt, nicht immer ist die Trennung der beste Weg, oft sind es nur wichtige Kleinigkeiten die mit dem Blick von Außen aufgedeckt werden können.
Arbeitest du noch oder lebst du deine Leidenschaft?
Die Zeiten, in denen nur auf das Einkommen geachtet und Zeit gegen Geld eingetauscht wurde sind längst vorbei. Mit der fortschreitenden Ausbildung und Qualifikation hat sich auch das Anspruchsdenken an einen Job weiterentwickelt. Die Arbeit soll Spaß machen, die persönliche Weiterentwicklung steht oft an erster Stelle, die Flexibilität wird immer wichtiger und die Sinnfrage mit was man, ein nicht unbedeutenden Anteil seiner Lebenszeit verbringt, wird immer bedeutender. Neben dem Arbeitsklima und der Wertschätzung des Arbeitgebers, sowie die Honorierung gemäß der erbrachten Leistung und Produktivität, ist jedoch auch die Weiterentwicklung der vorhandenen und eventuell brachliegenden Talente wichtig. Denn wer seine Talente lebt, kann seine Stärken noch besser in Szene setzen, hat mehr Spaß an der Arbeit, die Arbeitszeit wird kurzweilig und der persönliche Wachstum geht einfacher voran, als ohne den Zugriff auf vorhandene Talente.
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