Jeder macht sie, jeder hat sie und dennoch sprechen nur die wenigsten gerne darüber. Die Rede ist von Fehlern und Wissenslücken im beruflichen Kontext. Unser Artikel klärt dich darüber auf, welche Fehler den Job tatsächlich gefährden können und gibt Tipps zum Umgang mit eigenen Fehlern und Wissenslücken.
Welche Fehler gefährden den Job?
Vor allem Arbeitnehmer, die sich noch in der Probezeit befinden, haben häufig die Befürchtung, ihren Job zu verlieren, wenn der Arbeitgeber von einem Fehler erfährt. „Fehler“ ist natürlich ein sehr weitgefasster Begriff. Es kann beispielsweise ein Fehler sein, wenn man vergessen hat, eine Mail weiterzuleiten oder wenn einem ein Zahlendreher unterlaufen ist. Genauso ist es ein Fehler, wenn man einen äußerst wichtigen Kundentermin verpasst oder einen Arbeitsschritt nicht perfekt beherrscht, was dazu führt, dass ein teures Bauteil nicht mehr verwendet werden kann. Nun geht nicht jedes Unternehmen gleich mit Fehlern der Mitarbeiter um. Während manche Chefs kleine Missgeschicke leicht verzeihen und so die Basis dafür schaffen, dass sich Mitarbeiter trauen, ihre Fehler zu beichten, sind andere weniger verständnisvoll. Letzteres Verhalten führt oftmals dazu, dass Mitarbeiter versuchen, ihre Fehler zu vertuschen. Zu den häufigsten Fehlern, die dann zu Kündigungsgründen werden, gehören eigentlich recht banale Dinge: Unpünktlichkeit, wenig Sorgfalt, schlechte Trennung von Beruflichem und Privatem, kein Respekt vor dem Eigentum des Unternehmens und mangelnde Ehrlichkeit. Wenn du dich um deinen Job sorgst, solltest du also pünktlich sein, sorgfältig arbeiten, keine privaten Telefonate während der Arbeitszeit führen, kein Unternehmenseigentum entwenden (und ja, auch Büroklammern, Druckpapier und Stifte dürfen nicht unauffällig in die Tasche gepackt werden) und ein Fehlverhalten deinerseits kompromisslos und möglichst sofort zugeben.
Hinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.
Muss man wirklich alles wissen?
Es gibt wohl kaum einen Arbeitnehmer, der wirklich ausnahmslos alles weiß, was in seinem beruflichen Umfeld erforderlich ist. Ständig gibt es Neuerungen und Reformen und gerade in Bezug auf sehr schnelllebige Branchen und Arbeitsplätze, die von Industrie 4.0 und IoT betroffen sind, ist es häufig ein Ding der Unmöglichkeit, immer auf dem neusten Stand zu sein. Und das ist auch keine Schande! Menschen sind keine Maschinen und Wissenslücken sind vollkommen natürlich. Wenn du also beispielsweise Probleme mit einem neu eingeführten Formular hast, solltest du dich nicht fertigmachen – schließlich macht dich das noch nicht zu einem schlechten Arbeitnehmer. Allerdings solltest du dich zeitnah darum bemühen, das versäumte Wissen aufzuholen, um künftig Bescheid zu wissen.
Umgang mit Fehlern und Wissenslücken
Entscheidend ist oftmals nicht der Fehler oder die bestehende Wissenslücke an sich, sondern die Art, wie du damit umgehst. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, professionell mit deinen Fehlern und Wissenslücken umzugehen.
Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung!
Du bemerkst einen Fehler oder stellst fest, dass dir an der ein oder anderen Stelle das nötige Hintergrundwissen fehlt? Dann solltest du dir diese Tatsache unbedingt eingestehen und nicht versuchen, dich selbst zu belügen. Auch wenn das, zumindest kurzfristig gesehen, vielleicht einfacher wäre.
Angst und Scham überwinden
Mache dir bewusst, dass kein Mensch alles weiß und dass man sich für einen Fehler nicht schämen muss. Viele Arbeitnehmer haben so große Hemmungen, ihre Fehltritte zuzugeben, dass sie es letztendlich auch nicht schaffen. Es wird zwanghaft versucht, das Geschehene zu vertuschen – meist mit wenig Erfolg. Irgendwann kommt der Fauxpas ans Licht oder es wird nach einem Thema gefragt, bei dem eine Wissenslücke besteht. Und schon fliegt der ganze Schwindel auf.
Fehler und Wissenslücken zugeben
Aus diesem Grund ist es deutlich besser, direkt zu deinen Fehlern und Wissenslücken zu stehen und diese ohne Umschweife zuzugeben.
Entschuldigen
Ist eine Entschuldigung angebracht, solltest du die Gelegenheit direkt nutzen, um dich für deinen Fehler zu entschuldigen. Wer sich einmal aufrichtig entschuldigt und im Idealfall sogar einen Lösungsvorschlag im Gepäck hat, muss nicht immer wieder um die Gunst des Vorgesetzten bangen.
Hilfe suchen
Du kennst jemanden aus deiner Abteilung, der sich sehr gut mit einer Thematik auskennt, bei der es bei dir noch hapert? Dann sprich den jeweiligen Kollegen an und bitte ihn höflich um Hilfe.
Aktiv an einer Verbesserung arbeiten
Ab und an Fehler zu machen, ist menschlich, allerdings sollten dieselben Fehler nicht immer und immer wieder gemacht werden. Deshalb solltest du aktiv daran arbeiten, diese Fehler in Zukunft zu vermeiden. Analysiere dein Vorgehen. Halte dir bewusst vor Augen, was genau dein Fehler war und finde heraus, was du tun kannst, um diesen künftig nicht mehr zu machen.
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Warum die „Null-Fehler-Toleranz“ unrealistisch und kontraproduktiv ist
Der Begriff „Null-Fehler-Toleranz“, den die japanische Arbeitskultur prägte, beschreibt eine Unternehmenspolitik, die Fehler ausschließlich negativ bewertet. Demnach ist ein guter Arbeiter ein Arbeiter, der keine Fehler macht. Dabei ist das fatal! Schließlich lernen wir aus Fehlern. Auch wenn der amerikanische Einfluss des „Versuchens, Scheiterns, Aufstehens und Weitermachens“ sicht- und spürbar ist, gibt es in Europa noch immer viele Unternehmen, die an die „Null-Fehler-Toleranz“ glauben. Diese Haltung führt zum einen dazu, dass Mitarbeiter schlechtere Leistungen erbringen, weil sie ständig in der Angst leben, sie könnten einen Fehler machen. Zum anderen ist sie absolut unrealistisch. Menschen machen Fehler im Job und selbst dem perfekten Mitarbeiter wird hin und wieder ein kleiner Fauxpas unterlaufen.
Merke dir also: Fehler sind da, um aus ihnen zu lernen und Wissenslücken existieren, um gefüllt zu werden.
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