Beinahe jeder dritte Azubi erwägt einen Abbruch – die Untersuchung zur Ausbildung 2025 liefert beunruhigende Zahlen, zeigt aber auch Wege, wie Unternehmen die Ausbildung für die Zukunft gestalten. Der Ausbildungsreport 2025 vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) blickt gründlich auf die momentane Lage der Auszubildenden in Deutschland. Die duale Berufsausbildung arbeitet gut, aber sie trifft auf diverse Schwierigkeiten. Dieser Text fasst die zentralen Ergebnisse des Ausbildungsreports zusammen und zeigt positive Entwicklungen auf. Daneben beleuchten wir bestehende Schwierigkeiten im deutschen Ausbildungssystem. Die Untersuchung zur Ausbildung 2025 stellt fest, dass junge Leute arbeiten möchten, jedoch nicht um jeden Preis. Mangelhafte Güte, zusätzliche Arbeitsstunden und seelischer Stress gefährden die Zukunft der praktischen Berufsbildung.
Autor: Thomas W. Frick (LinkedIn-Profil / Xing-Profil)
Was sind im Kern die Erkenntnisse des Ausbildungsreports 2025?
Der Ausbildungsreport 2025 beleuchtet mehrere Seiten der Ausbildungssituation in Deutschland:
- 71,6% der Azubis sind zufrieden mit Ihrer Ausbildung.
— - Alarmierend sind hingegen 3 Millionen junge Menschen ohne Berufsabschluss, was zur Arbeitslosigkeit führen kann.
— - Die Überstunden und die Tätigkeiten, die nichts mit der eigentlichen Ausbildung zu tun haben, reduzierten sich.
— - 62,8% der Azubis können mit ihrer Vergütung kaum selbstständig leben.
Trotz überwiegender Zufriedenheit: Diese Fakten zeigt auf, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht, um die Ausbildungssituation in Deutschland zu verbessern, um parallel dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Welche Unterschiede gibt es bei den unterschiedlichen Ausbildungsberufen?
Folgende prozentuale Zufriedenheit herrscht in den folgenden Ausbildungsberufen:
Hohe Zufriedenheit
Prozentual liegt die Zufriedenheit bei ca. 80%, in folgenden Berufszweigen:
- Verwaltungs- und Steuerfachangestellte
- Elektroniker für Betriebstechnik
- Bankkaufleute
- Mechatroniker
Niedrige Zufriedenheit
Weniger zufrieden und unter 60%ige Zufriedenheit, trifft auf diese Ausbildungsberufe zu:
- Hotelfachleute
- Friseure
Hinweis: Verschiedene Faktoren, wie Ausbildungsbedingungen, Bezahlung und Aussichten hinsichtlich der Zukunft, können der Grund dafür sein.
Was sind die größten Herausforderungen für Azubis?
Signifikante Herausforderungen bestehend, trotz überwiegender Azubi-Zufriedenheit in folgenden Punkten:
- 32,3% der Azubis machen regelmäßig Überstunden. Davon betroffen sind Köche und Köchinnen (50,6%), Automobilkaufleute (49,1%) und Bankkaufleute (45,8%).
— - 14,7% der befragten Azubis müssen häufig Aufgaben übernehmen, ohne Ausbildungsbezug.
— - 41,5% der Azubis wussten im letzten Ausbildungsjahr nicht, ob sie übernommen werden.
— - 62,8% der Auszubildenden können nicht selbstständig von ihrem Ausbildungsgehalt leben, 31,9% werden von Eltern unterstützt und 12,7% müssen sich einen Nebenjob zusätzlich nehmen.
Warnsignale: Die obigen Punkte können die Ausbildung gefährden und zeigen auf, dass Verbesserungen notwendig sind, um das duale und praxisorientierte Ausbildungssystem attraktiv zu halten.
Wer hilft den Azubis bei der Berufsorientierung und der Ausbildungsplatzsuche?
Folgende Defizite bei der Berufsorientierung zeigt der Ausbildungsreport 2025 auf:
- Schon in jungen Jahren sind die Vitamine FF gefragt, d.h. Familie und Freunde waren die wesentlichen Helfer bei der Ausbildungsplatzsuche.
— - Die Arbeitsagenturen und schulische Berufsorientierungsangebote werden kaum als hilfreich angesehen.
Was ist den Jugendlichen bei der Ausbildung der Ausbildungsstätte besonders wichtig?
- Gute Erreichbarkeit des Ausbildungsbetriebes.
- Ein angenehmes und positives Arbeitsklima.
- Gute Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten.
- Eine gute und faire Ausbildungsvergütung.
Tipp: Politik und Organisationen sollten diese Erkenntnisse nutzen, um die Beratungsqualität bei der Berufsorientierung zu verbessern. Ausbildungsbetriebe sind gefordert, dieses Informationsdefizit, durch z.B. eigene Infotage, auszugleichen.
Welche Empfehlungen und Forderungen gibt der Ausbildungsreport 2005 zur Hand?
Folgende Maßnahmen werden empfohlen:
- Eine Ausbildungsgarantie soll bundesweit gelten. Sie gibt allen jungen Leuten eine Möglichkeit, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
— - Die DGB-Jugend verlangt eine Mindestlohn-Erhöhung auf 80 Prozent der üblichen Ausbildungstarife. Für junge Menschen würde das aktuell mindestens 834 Euro brutto bedeuten (im Moment sind es 682 Euro).
— - Eine höhere Konzentration auf die Ausbildungsinhalte in Kombination mit strengeren Kontrollen soll die Ausbildungsqualität verbessern.
— - Schulen und Arbeitsagenturen sollen ihre Berufsorientierung verbessern und dabei mehr auf die Bedürfnisse der jungen Menschen eingehen.
Chance: Diese Maßnahmen können die duale Berufsausbildung attraktiver machen und dem stetigen Zuwachs des Fachkräftemangels vorbeugen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was änderte sich 2025 für Auszubildende?
Positive Entwicklungen bei der Ausbildung zeigten sich im Jahr 2025, allerdings bleiben Schwierigkeiten. Auszubildende arbeiten weniger Überstunden – ausbildungsfremde Aufgaben reduzierten sich. Zugleich stieg die Ungewissheit, ob Ausbildungsbetriebe Azubis nach dem Abschluss fest einstellen. Einen selbstständigen Haushalt während der Ausbildung zu finanzieren, bleibt eine Herausforderung.
Welche Ausbildung lohnt sich?
Azubis in Berufen wie Steuerfachangestellte, Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, Bankkaufleute sowie Verwaltungsfachangestellte zeigen sich besonders zufrieden. Diese Berufe bringen oft gute Arbeitsbedingungen und Zukunftsaussichten.
Was verdienen Azubis?
Die Bezahlung während der Ausbildung unterscheidet sich je nach Berufszweig sowie Ausbildungsjahr. Die Jugendabteilung des DGB verlangt, die gesetzliche Mindestausbildungsvergütung für Ausbildungsstarter auf 834 Euro brutto zu erhöhen (aktuell 682 Euro). Viele Azubis bekommen zusätzlich Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld. Das hängt vom Ausbildungsbetrieb und vom Ausbildungstarif ab.
Fazit und Ausblick
Der Ausbildungsbericht 2025 stellt fest, die duale Ausbildung in Deutschland bleibt erfolgreich, steht aber vor bedeutenden Problemen. Die Auszubildenden zeigen sich überwiegend zufrieden. Trotzdem muss man sich mit Problemen wie fehlenden Ausbildungsplätzen, steigenden Lebenshaltungskosten und der Übernahme nach erfolgreicher Ausbildung beschäftigen.
Weiterhin ist es wichtig, die Qualität der Ausbildung zu steigern. Alle jungen Leute sollen eine gute Berufsausbildung bekommen. Politik sowie Wirtschaft müssen zusammenarbeiten, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen und Geld in die Ausbildung zu investieren.
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