Tipps im Umgang mit dem Dunning-Kruger-Effekt

Dunning-Kruger-Effekt

Der Dunning-Kruger-Effekt oder auch unbewusste Inkompetenz genannt beschreibt aufgrund von Analysen und Beobachtungen, dass Menschen dazu neigen können, ihr eigenes Wissen oder Können zu überschätzen und dabei gleichzeitig die Kompetenz anderer unterschätzen. Diese kognitive Fehleinschätzungen hindert uns oft daran, die wahren Talente und Fähigkeiten zu erkennen. Dieser Artikel beinhaltet Tipps im Umgang mit dem Dunning-Kruger-Effekt, um die unbewusste Inkompetenz eventuell bei sich selbst und anderen erkennen zu können.

Der Dunning-Kruger-Effekt kompakt zusammengefasst

Der Dunning-Kruger-Effekt wurde von den Psychologen David Dunning und Justin Kruger in den 1990er Jahren entdeckt.  Dieser beschreibt auf Basis von vieler Experimenten, dass Menschen mit geringer Kompetenz dazu neigen, ihr Können zu überschätzen. Ebenso führt mangelnde Erfahrung und auch fehlendes Wissen dazu, dass sie die Fähigkeiten von anderen Personen unterschätzt werden.Der Dunning-Kruger-Effekt resultiert aufgrund des Zusammenspiels von Selbstüberschätzung und Unsicherheit. Personen mit wenig Wissen oder geringen Fähigkeiten sind nicht in der Lage, ihre Inkompetenz zu bei sich selbst zu erkennen. Hierfür fehlen die erforderlichen Kenntnisse oder Fähigkeiten, um überhaupt die eigenen Defizite feststellen zu können.

Interessant: Im Vergleich sind sich kompetente Personen ihrer Fähigkeiten möglicherweise nicht umfangreichend bewusst, da sie davon ausgehen, dass andere Personen einen ähnlichen Stand von Wissen und Erfahrungen haben.

Hinweise für den Dunning-Kruger-Effekts bei anderen Personen

Die Erkennung des Dunning-Kruger-Effekt bei anderen ist nicht so einfach, da das Selbstbild oft vom Fremdbild abweicht und das Verhalten als auch die Kommunikation auf den Prüfstand gestellt werden muss. Hierfür gibt es folgende Hilfestellungen, die auf eine unbewusste Inkompetenz hinweisen:

  1. Oftmals weisen sich Personen als Experten auf einem Fachgebiet aus, ohne die dafür notwendigen Fähigkeiten, Refrenzen und Erfahrungen nachweisen zu können. So kann man dies beispielsweise bei Berufseinsteiger im Lebenslauf schon ablesen.
  2. Ein weiterer Hinweis ist, dass Betroffene des Dunning-Kruger-Effekts zwischen den Zeilen oft zum Ausdruck bringen, dass Sie glauben, bereits alles zu wissen.
  3. In der Regel zeigen Betroffene Kritikbereitschaft, ebenso interessieren sie sich wenig für die Meinung der Gesprächspartner.

Operativer Check: Die Komplexität einer Aufgabe zu unterschätzen, ohne dabei die Erfahrungen und die Fähigkeiten zu haben, ist ebenso ein Anzeigen für den Dunning-Kruger-Effekt.

Erkennung des Dunning-Kruger-Effekts bei sich selbst

Über andere lässt sich leicht reden! Doch wie sieht es mit dir aus? Mut zu einer Selbstreflexion? Hier sind einige Hinweise, die darauf hindeuten könnten, dass auch du vom Dunning-Kruger-Effekt betroffen bist:

  1. Wie gehst du mit einem kritischen Feedback um? Gehst du direkt in die Verteidigung oder siehst du Kritik als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung an?
  2. Erfahrungen werden nicht nur von dir persönlich gemacht, sondern auch von anderen? Bist du offen dafür nach neuen Perspektiven und Informationen (Updates), aufgrund des Wandels der Zeit zu suchen und dich auf dem neuesten Stand zu halten?
  3. Bist du offen auf Menschen zuzugehen, die möglicherweise schon die Erfahrungen, die du noch nicht hast, besitzen? Wie gerne nimmst du Rat an und diskutierst, ohne die Meinungen der anderen aus dem Auge zu verlieren?

Tipps zur Überwindung des Dunning-Kruger-Effekts: Nachdem du die obige Selbstreflexion eventuell durchgeführt hast, empfehlen wir dir zunächst dies regelmäßig zu tun. Darüber hinaus empfehlen wir jederzeit aktuelle Lernziele definiert zu haben und dich anhand derer weiterzubilden.  Schlussendlich empfehlen wir eine maximale Offenheit hinsichtlich deiner eigenen Fehler und Optimierungspotenzialen, als auch für die gemachten Erfahrungen anderer Personen.

Der Dunning-Kruger-Effekt wird auch kritisiert

Je nachdem wie stark man empirischen Studien vertrauen und Weisheiten oder Gesetze aus der Vergangenheit vertraut, ist die Kritik groß oder Kritiker halten sich in Grenzen. Die Kritikpunkte dieser psychologischen Entdeckungen fassen wir in Kurzform zusammen:

  • Die meisten Studien zur Unterstützung des Dunning-Kruger-Effekts wurden in Laboren durchgeführt und könnten daher nicht immer das Verhalten in der realen Welt widerspiegeln.
  • Kritiker vermuten, dass nicht alle Lebensbereiche umfasst wurden, sondern sich die Messungen nur auf bestimmte Aktivitäten oder Bereiche beziehen.
  • Generell besteht die Kritik an der Messung von Kompetenz und Selbstüberschätzung aufgrund der Subjektivität.
  • Weiter wird argumentiert, dass die Selbstwahrnehmung komplex ist und von vielen Faktoren beeinflusst wird.
  • Offen ist für die Kritiker die Plausibilität aufgrund verschiedener Kulturen und Bildungsniveaus der Teilnehmer.
  • Kritiker denken, dass der Dunning-Kruger-Effekt möglicherweise nicht für jeden Lebensabschnitt anwendbar ist.

Weitere Tipps: Hast du unsere Tipps zur Menschenkenntnis schon gelesen? Diese Tipps ergänzend unseren Artikel sehr gut und helfen dir dabei Menschen besser zu verstehen.

Was spricht für die Anwendbarkeit des Dunning-Kruger-Effekts?

Trotz der aufgeführten Kritiken gibt es Faktoren, die darauf hindeuten, dass er eine gewisse Validität besitzt:

  • In der Psychologie gut dokumentiert, sind kognitive Verzerrungen Denkmuster, die unser Urteilsvermögen und unsere Entscheidungsfindung beeinflussen können. Die Experimente spiegeln die Tendenz wider, dass Personen mit geringer Kompetenz deren Fähigkeiten überschätzen, während kompetente Menschen mehr dazu tendieren, die eigenen Fähigkeiten zu unterschätzen.
  • Obwohl einige Studien Schwächen aufweisen mögen, weisen insgesamt viele Experimente auf die Selbstüberschätzung bei geringer Kompetenz hin.
  • Der Dunning-Kruger-Effekt wurde nicht nur in akademischen Laboren beobachtet, sondern auch in der Praxis anhand der Beobachtungen von Fertigkeiten und sozialen Kompetenzen.
  • Die durch den Effekt bestehende Erklärbarkeit von vielen Situationen in der Gesellschaft weist auf die Anwendbarkeit des Dunning-Kruger-Effekts hin, zumindest bei situativen oder intuitiven Handlungen.
  • Die Grundlagen des Effekts sind in der Psychologie gut etabliert und helfen dabei, das sowohl das Verhalten als auch die Entscheidungsfindung von Individuen zu erklären.
  • Es wurde mittels Langzeitbeobachtungen dokumentiert, dass Personen, die durch das Wissen des Dunner-Kruger-Effekts, ihre Fähigkeiten realistischer einschätzen, und dazu neigen, sich im Laufe der Zeit zu verbessern.

Auch für uns war, mit der kritischen Brille betrachtet, der Dunning-Kruger-Effekt nicht sofort überzeugend, weshalb wir uns auf die Suche nach Kritikern und Befürwortern gemacht haben. Das beschriebene Verhalten und die Tendenz sich bei nicht vorhandener Kompetenz zu überschätzen, hat sicherlich schon jeder einmal beobachten können oder vielleicht sogar bei sich selbst feststellen können. Das Wissen hilft den Fokus in der Persönlichkeitsentwicklung mittels Selbstreflexion darauf zu richten und ein Bewusstsein zu schaffen. Es ist jedoch auch wichtig, weiterhin Forschungen durchzuführen, um die Nuancen und Grenzen des Effekts besser zu verstehen. Wir bleiben am Ball und du hoffentlich auch mit unserem persönlichen Informationsservice, den du unten stehend einfach kostenlos abonnieren kannst.

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