Digital Game-Based Learning – Spielerisch lernen mit „Serious Games“

Digital Game-Based Learning

Die derzeitigen technischen Möglichkeiten haben neue Lernkonzepte hervorgebracht, die die Wissensaneignung revolutionieren könnten. Dazu gehört das sogenannte Digital Game-Based Learning. Worum genau es dabei geht und wie spielerisch Lernen sein kann, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Autor: Lea Acker, 07.03.2019, Thema: Digital Game-Based Learning

„Edutainment“: Wenn Lernen und Unterhaltung verschmelzen

Der Begriff Edutainment setzt sich aus den Worten „Education“, also Bildung, und „Entertainment“, also Unterhaltung, zusammen. Edutainment zielt darauf ab, Lernen unterhaltsam zu machen, wobei sogenannte „Serious Games“ zum Einsatz kommen. Bei den „ernsthaften Spielen“ handelt es sich um Games, die vordergründig nicht zum Spaß entwickelt wurden, sondern Informationen oder Fähigkeiten vermitteln sollen. Beim Digital Game-Based Learning geht es also darum, Lerninhalte im Rahmen eines digitalen Spieles zu transportieren.

Hinweis: Unsere BericDigital Game Based Learning PDF Angebothte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.

Vor- und Nachteile von Digital Game-Based Learning

Digital Game-Based Learning VorteileDie Herangehensweise des Digital Game-Based Learnings bringt klare Vorteile gegenüber so manch klassischer Lehrmethode mit sich. Die Motivation, die beim monotonen Lauschen einschläfernder Vorträge schnell flöten geht, wird hier durch Interaktion und Dynamik wach gehalten und angeheizt. Als lernender Spieler wird man direkt angesprochen und zum aktiven Mitmischen angehalten. Zudem lassen sich Realgefahren digital simulieren, sodass bestimmte Szenarien ganz risikofrei ausprobiert werden können. Dies gilt beispielsweise für die Steuerung eines Flugzeuges oder die Durchführung eines chirurgischen Eingriffes. Wer mit Serious Games lernt, lernt außerdem schneller und nachhaltiger. Schließlich sorgen interaktive Vorgänge, abwechslungsreiche Aufgaben und multiperspektivische Betrachtungsweisen dafür, dass sich Inhalte tief einprägen und ein umfassendes Verständnis erreicht wird. Mögliche Nachteile sehen Experten hauptsächlich im schulischen Anwendungsbereich, also unter Kindern. Viele Lehrer beobachten den Einzug technischer Hilfsmittel ins Klassenzimmer eher kritisch und fürchten eine mediale Überpräsenz, die „normales“ Lernen unmöglich macht. Sie befürchten nicht nur eine grundlegende Überforderung der Kleinsten, sondern sehen auch die Problematik eines wachsenden Suchtpotenzials.

Welche Spieltypen kommen zum Einsatz?

Serious GamesNicht jedes Spiel taugt zum Lernen und nicht jeder Lerninhalt kann optimal über ein Spiel vermittelt werden. Das Digital Game-Based Learning stellt daher nicht den Anspruch, abweichende Lehrmethoden ausnahmslos zu ersetzen. Es ist viel mehr als eine Art Ergänzung zu sehen, die andere Methoden, punktuell und sinnvoll eingesetzt, optimal unterstützt. Serious Games werden vielerorts bereits genutzt und kommen in ganz verschiedenen Varianten vor. Die Lernspiele entstehen so beispielsweise auf der Grundlage von Action-, Adventure- und Rollenspielen oder sind den Simulationen, Casual Games oder Strategiespielen zuzuordnen. Je nachdem, welcher Inhalt vermittelt werden soll, bieten sich unterschiedliche Herangehensweisen und Spielaufbauten an. Dabei ist natürlich auch Rücksicht auf die Individualität des einzelnen Spielers zu nehmen. Während ein Spiel den einen Schüler optimal unterstützt, kann es für dessen Nebensitzer absolut ungeeignet sein. Letztendlich sind Serious Games also keine Selbstläufer und zielen ausdrücklich nicht darauf ab, Lehrpersonal zu ersetzen. Ihr Einsatz muss stets auf Sinnhaftigkeit geprüft und an den Lernenden angepasst werden.

Digital Game Based Learning PDF AngebotHinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.

So erkennen Sie ein gutes Lernspiel

Lernspiel ist nicht gleich Lernspiel. Wenn Sie also neugierig geworden sind und sich selbst an einem Serious Game versuchen möchten, sollten Sie sich zunächst mit den Eigenschaften auseinandersetzen, die ein gutes Lernspiel kennzeichnen.

Macht neugierig

Während sich der Schüler zwingen muss, das Geschichtsbuch aufzuschlagen, soll er das Lernspiel im Idealfall aus eigenem Antrieb zur Hand nehmen. Ein gutes Serious Game versteckt den „ernsthaften“ Aspekt gut und weckt die Neugierde des Spielenden. Sie werden schnell feststellen, dass das „Lernen“ seinen anstrengenden Charakter verliert, wenn es vollkommen freiwillig und aus einer spielerischen Motivation heraus geschieht.

Eröffnet Handlungsspielräume

Der Schlüssel zum Erfolg lautet Interaktion. Anders als beim klassischen Tafelanschrieb durch den Lehrer, hat der Lernende das Gefühl, Inhalte selbst zu erarbeiten und zusammenzusetzen. Lösungen werden nicht serviert, sondern kreativ erarbeitet, wobei der Spieler selbst die treibende Kraft ist. Optimalerweise ist der Lernweg nicht linear vorgegeben, sondern mit gewissen Spielräumen ausgestattet. So hat der Spieler das Gefühl, seinen Fortschritt selbst zu gestalten.

Stellt rahmengebende Regeln auf

Natürlich bedarf es einem gewissen Gerüst aus festen Regeln, das die offenen, interaktiven Spielräume umrahmt. Diese werden dem Spieler umfassend erklärt, beziehungsweise auf spielerischer Ebene, nach dem Prinzip „Learning by doing“, nähergebracht.

Gibt möglichst direktes Feedback

Wir wissen heute, dass Menschen besonders effektiv lernen, wenn Inhalte auf vielfältige Weise erlebt und Reaktionen direkt und ohne Umschweife bewertet werden. Sprich: Die Chance, einen Fehler in Zukunft zu vermeiden, ist höher, wenn dieser unmittelbar nach der Ausführung als solcher erkannt wird. Gute Serious Games versorgen den Spieler daher mit direktem Feedback und unterstützen ihn so dabei, sich Vorgänge auf Anhieb korrekt anzueignen.

Schafft Erfolgserlebnisse

Lernerfolg mit Digital Game-Based LearningSerious Games übernehmen den motivationssteigernden Aufbau vieler Videospiele und bedienen sich Levels, Herausforderungen und Erfahrungspunkten, um Spieler bei Laune zu halten. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind würde darum bitten, heute länger an den Hausaufgaben sitzen zu dürfen, weil es gerade ein neues Level freigeschaltet hat. Utopie? Nein! Genau das ist das Potenzial des Digital Game-Based Learnings.

 

Digital Game-Based Learning: Die Zukunft des Lernens?

Dass Lernen eine digitale Komponente erhält, war abzusehen. Ob sich aber ausgerechnet der spielerische Ansatz durchsetzen wird, scheint noch in den Sternen zu stehen. Klar ist: Digital Game-Based Learning birgt große Chancen und ist bereits dabei, erste Anwendungsgebiete zu erobern. Dennoch bleibt abzuwarten, in welchem Ausmaß sich Serious Games etablieren werden.

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