5 Tipps für emotionale Intelligenz am Arbeitsplatz

Gastautorin: Nicole Saile

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer“ (Antoine de Saint-Exupéry). Eine reine Delegation von Aufgaben und zu wissen, wie man ein Schiff baut, ist in diesem Sinne nicht ausreichend. Die rationalen Fähigkeiten müssen dabei mit der emotionalen Kompetenz im Umgang mit Mitarbeitern und Interessensvertretern erweitert werden.

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Tipp Nr. 1 | Kenne die ZEIT – Selbsteinschätzung und der richtige Zeitpunkt

Nichts ist kostbarer aber auch so gefährlich, wie die ZEIT und richtige Zeitpunkte. Sie ist ein ständiger Player im Unternehmensalltag. Ein Nichtbeachten straft sie streng und sie wird zum Gegenspieler. Machen Sie ZEIT zu ihrem Mitspieler, zu einem Teammitglied!

Wir kennen es alle – ein Projekt wurde zu eng getaktet, die Deadline ist nicht zu schaffen und wir kommen an den Rand des Möglichen. Außer einer gesunden Einschätzung über unsere Fähigkeiten und die der Mitarbeiter, benötigen wir immer eine realistische Sichtweise auf die ZEIT.

Nicht nur in den Projektplänen, auch für Aushandlungsprozesse ist die Wahl richtiger Zeitpunkte von immenser Bedeutung. Haben Sie schon einmal an einem schlechten Tag eine kritische E-Mail erhalten und sofort gereizt geantwortet? Was wäre wohl passiert, wenn Sie noch eine Nacht darüber geschlafen hätten und am nächsten Tag entspannt darauf geantwortet hätten?

Der richtige Zeitpunkt für eine Reaktion kann für positive oder negative Ausgänge von Aushandlungen entscheidend sein kann. Lernen Sie die ZEIT kennen und (ein)schätzen.

Tipp Nr. 2 | Vertraue dir selbst – Reflektiere, um dich zu kennen

Wisse um das Können und vertraue in die Fähigkeiten! Um das zu bewerkstelligen bedarf es einer ständigen Reflexion seiner selbst und der Situation. Kritisches Hinterfragen eigener Handlungen, des Denkens und Standpunkte begünstigt eine Weiterentwicklung durch eine bessere Selbsteinschätzung. Stellen Sie sich dabei immer wieder die Fragen:

  • Warum habe ich in der Situation so reagiert/gehandelt?
  • Was waren Auslöser meiner Reaktion?
  • Wie erkenne ich zukünftig diese Auslöser?
  • Was sind die Reaktionsalternativen?

Seien Sie kritikfähig und scheuen Sie sich nicht, zusätzlich Feedback aus dem Umfeld einzuholen.

Das regelmäßige Bewusstmachen seiner selbst fördert die Selbsterkenntnis und das Wissen über die Wirkung der eigenen Person auf andere.

Tipp Nr. 3 | Wisse um dein Gegenüber

So wichtig, wie ein Wissen über sich selbst, ist das Wissen um den Gegenüber. Was reizt ihn und viel wichtiger, was besänftigt ihn und womit können Sie punkten? Eine einfache Regel besagt: Sei und denke wie dein Gegenüber, denn man ist sich selbst schwer unsympathisch. Die Fähigkeit der Empathie ist für einen Aufbau von (Geschäfts)Beziehungen unabdingbar.

Tipp Nr. 4 | Aktivierung durch individuelle Motivation und Empathie

Um ein Team zu motivieren, muss ich wissen, was es antreibt. Intrinsische (Anerkennung, Arbeitsinhalt, Entfaltungsmöglichkeit…) und extrinsische Faktoren (Gehalt, Status, Unternehmenspolitik…) spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Berücksichtigung von persönlichen Erwartungen, Motiven und individuelle Rahmenbedingungen jedes einzelnen Teammitglieds. Wenn für den Einen das WIR-Gefühl Antrieb ist, ist es für andere der Arbeitsinhalt oder die Möglichkeit, sich entfalten zu können. Eine gute Motivation setzt bei den persönlichen Erwartungen und Motiven der Mitarbeit des Einzelnen an einer Aufgabe an.

Tipp Nr. 5 | Der Perspektivenwechsel als Königsdisziplin

Eine Situation aus anderer Sicht zu betrachten hilft zu verstehen und dadurch einen Konsens herbeizuführen. Als Netzwerkerin arbeite ich mit unterschiedlichsten Akteuren der Verwaltung, Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft zusammen. Oftmals muss zwischen den verschiedenen Denkweisen vermittelt werden. Hier braucht es einen ‚Übersetzer der Logiken’. Um die verschiedenen Vorgehensweisen und Ziele der einzelnen zu verstehen braucht es immer die Sichtweise aus der jeweiligen Position heraus. Erst dann ist es möglich einen für alle akzeptierten Lösungsweg zu gestalten. Lernen Sie zu denken wie ihre Mitarbeiter, Kunden und Stakeholder. Wie Sie das schaffen? Setzen Sie sich mit ihnen auseinander, sprechen Sie viel mit Ihnen und lernen sie zu verstehen, wie sie ticken!

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